Die Auswirkungen von Corona auf ein Land des globalen Südens wie Costa Rica
Etwa 5 Monate habe ich in Guarari de Heredia gearbeitet, einem "barrio marginal", Armenviertel, gearbeitet. Wenn man nach Guarari reingeht, sieht man rechts bunte Wellblech - naja Hütten kann man sie nicht nennen - eher an einander gelehnte Wellblech - Behausungen? Dort wohnen Menschen. Guarari besteht nicht nur aus Wellblech, entlang der Straße gibt es kleine bunte Steinhäuser, ein paar Bäckereien, Sodas (mini Restaurants) und Pulperias (Supermärkte).
Dort leben viele Freundinnen von mir und Mädchen die ich mehrmals die Woche gesehen habe.
Von den älteren Mädchen gibt es ein Paar, die die Schule nicht beenden konnten weil sie arbeiten gehen müssen um die Familie mit zu ernähren. Auch in normalen Zeiten haben einige Familien nicht genug für eine ausreichende Ernährung.
Seprojoven, die Costa Ricanische Organisation, bei der ich meinen Freiwilligendienst gemacht habe, arbeitet seit vielen Jahren dort und verteilt jetzt Essenspakete von Spendengeldern.
Wir, die (ehemaligen) Seprojoven Freiwilligen haben uns zusammengetan um Spendengelder zu sammeln.
Als meinen Unterstützerkreis bitte ich euch, uns dabei zu helfen, diese Familien mit Essenspaketen zu beliefern.
Alle Informationen über Seprojoven und unsere Spendenaufruf findet ihr weiter unten genau wie Bilder von Guarari.
Vielen, vielen Dank
Liebe Leser*innen, liebe Freund*innen, Verwandte und Bekannte,
die Corona-Krise hält momentan die ganze Welt gefangen: das öffentliche Leben steht still, Grenzen werden geschlossen, der soziale Kontakt ist weitgehend eingeschränkt und der Großteil von uns bleibt zwangsläufig zuhause und harrt aus, bis die Krise vorbei ist. Auch wenn das für uns alle schwierige Zeiten sind, trifft die Krise nicht alle gleichermaßen: Während es für viele bedeutet, einfach zuhause zu bleiben und in manchen Fällen diese Zeit sogar für unerfüllte Projekte, persönliches Wachstum und andere Dinge, zu denen wir im hektischen Alltag sonst nicht kommen, genutzt wird, bedroht für andere Menschen die Krise ihre gesamte Existenz. Sozial und vor allem ökonomisch benachteiligte Gruppen werden weitaus härter getroffen und werden auch in den Wochen, Monaten und Jahren nach der Krise ihre Folgen hart zu spüren bekommen.
Als ehemalige Freiwillige von SEPROJOVEN haben wir mit solchen Personen gearbeitet, sie kennengelernt, uns mit ihnen angefreundet und einen Einblick in ihre Lebenswelten bekommen. Für viele von uns waren das prägende Erfahrungen, die uns noch immer begleiten. Zu Sehen, dass ein Kind den ganzen Tag nichts gegessen hat, weil die Familie einfach nicht genug Geld hat, war keine Seltenheit und hat doch jedes Mal eine Spur hinterlassen.
Ebendiese Familien, in denen die Versorgung mit dem Nötigsten schon in normalen Zeiten eine große Herausforderung dargestellt hat, werden nun von der Krise hart getroffen. In der Regel bestehen die Familien aus Kindern und alleinerziehenden Müttern, die in prekären Arbeitssituationen arbeiten. Durch den Lockdown können die Mütter nicht mehr arbeiten gehen und erhalten somit auch kein Einkommen, da sie in keinster Weise abgesichert sind. Dadurch entwickelt sich eine ohnehin schon prekäre Situation zu einer nicht zu unterschätzenden Existenzbedrohung, die besonders bei Kindern Spuren hinterlassen kann, die sich durch ihr ganzes weiteres Leben ziehen.
Obwohl in Costa Rica Corona noch nicht die gleichen Fallzahlen erreicht hat wie in Europa und die Anzahl an Infizierten durch die frühzeitige Einleitung der entsprechenden Maßnahmen nur langsam ansteigt, zeigen sich schon die ersten Folgen des Lockdowns. Nichtsdestotrotz steht Costa Rica noch weit vor dem „Peak“ und es wird damit gerechnet, dass der Lockdown noch einige Monate anhält und schwere langfristige Folgen für die Wirtschaft des Landes mit sich bringt. Für die Personen und Familien, die uns nahestehen, bedeutet dies, dass sich die Situation immer weiter verschlimmert, Geldreserven, falls vorhanden, aufgebraucht werden und immer mehr von ihnen weiter unter das Existenzmininum rutschen.
SEPROJOVEN hat seinen Betrieb nun umgestellt und versucht, so gut es geht, die Familien mit dem Nötigsten (Reis, Bohnen & Co.) zu versorgen. Dafür werden momentan Projektgelder umgeleitet, die allerdings bald aufgebraucht sind, weswegen SEPROJOVEN nun alle Möglichkeiten auslotet, um in den kommenden Wochen und Monaten eine Notversorgung sicherzustellen.
Wir als ehemalige Freiwillige möchten unseren Teil dazu beitragen und bitten euch darum, diese Menschen, die uns sehr am Herzen liegen, zu unterstützen.
Spenden können direkt an jede*n von uns übergeben oder direkt an das folgende Konto überwiesen werden:
Kontoinhaber: Tilman Luca Menzel
IBAN: DE33 1203 0000 1033 4722 65
BIC: BYLADEM1001
Verwendungszweck: Unterstützung SEPROJOVEN *Vorname* *Nachname*
Tilman ist ein ehemaliger Freiwilliger und arbeitet momentan bei SEPROJOVEN in Costa Rica. Da bei internationalen Überweisungen Gebühren anfallen, haben wir für den Moment sein Konto als Möglichkeit gewählt, um sicherzustellen, dass das Geld komplett für den genannten Zweck eingesetzt werden kann.
Jede Spende ist willkommen!
Wer möchte, kann auch seine E-Mail Adresse hinterlassen, um über die Ergebnisse und die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten zu werden.
Vielen Dank für eure Unterstützung!
Liebe Grüße und eine Social-Distancing-Umarmung aus der Ferne
Eure SEPROJOVEN-Freiwilligen
Generelle Informationen über Seprojoven poste ich morgen in einem separaten Post nochmal :)
Schlaft gut und träumt süß <3
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